blankespapier
Ein Trauerspiel in keinem Akt
// In Stücke //
Ich reiße mir das Herz in Stücke;
Entzwei, entdrei. Allein es nützet nichs
Und niemand weckt Begehrlichkeit,
Die mich verzehrt, doch stets beehrt.
Allein es nützet nichts
Und niemand kann die Liebe mehren.
—
Beseelt von der einst so üppig Existenz,
Erbreche ich mich an Gedanken jener Zeit,
Die oft zurück, doch selten in die Zukunft weist;
Umspült sie mich wie feindliche Gestade.
So tue ich mein Möglichstest, es aufzunehmen,
Es in mir einzusperren. Nicht auf doch an.
—
Mein Schicksal mag ich gerne kennen,
Ihm einen Namen geben und den Sinn,
Dem nach es sich noch lohnt zu streben.
Zu überwinden jene klammen Orte eines jeden.
Ist dies gar möglich mit nur einem Leben?
Ich reiße mir das Herz in Stücke.
©Marinus
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Marinus!
Willkommen auf blankespapier. Ein wahrhaft herzzereißendes Stück, wobei in der Theorie des Dramas der dritte Akt tatsächlich den Höhepunkt bildet.
Danke für den Beitrag, vielleicht kommt ja bald mehr!?
Vendog
Hallo,
zunächst vielen Herzlichen Dank für die rasche Veröffentlichung meiner Zeilen.
Dieses Stück entsprang tatsächlich einem launenhaften Augenblick und schrieb sich innerhalb kürzester Zeit wie von selbst. Auf der Suche nach einem passenden Rahmen bin ich auf dieses hinreißende Projekt “blankespapier” gestoßen.
Die positive Resonanz deinerseits ehrt mich und ich möchte auch gerne abermals einen Beitrag zum Füllen dieser Seite leisten. Vorrausgesetzt es stellt sich erneut ein lyricscher Moment bei mir ein.
Mit den allerbesten Wünschen verbleibend,
Marinus
hey MArinus “Nicht auf doch an.” bezieht sich das auf “aufzunehmen” oder einzusperren? bei dieser zeile gehabt es mich wohl ” Und niemand kann die Liebe mehren”