Zum Fühlen nah
Ich kann dich nicht erfassen.
Dein Gesicht nicht in Bilder verfassen,
doch berühre und führe ich meine Finger stetig
über deine Augen,
sie sind geschlossen.
Deine Nase entlang,
Atem strömt aus,
sucht sich den Weg
zu deinem Mund,
er findet
mich.
Um dich immer zu studieren,
um die Bilder von dir
zu summieren.
Deine Finger, die Oberfläche deiner Hand,
meinen Körper entlang,
Schritt für Schritt
mit meinem Empfinden spiele ich jeden mit.
Auch du versuchst mich zu erkunden. Du ziehst deine Runden, über meine Rundungen,
was bleibt ist Verwunderung.
Wenn ich an dich denke, dann bist du ein Geist,
dann trägst du Gedanken,
dann löst du Gefühle aus,
das Resultat deiner Berührungen.
Du bist dann das Innere, der wertvolle Kern,
das nicht Fassbare ist zum Fühlen nah.
Das Äußere nicht verankert,
im Gestrüpp der Erinnerungen.
Darauf kommt es nicht an,
glaube ich.
Aber schön bist Du,
das weiß ich.
© Marie